Billy Wilder
Liselotte Pulver spielte die kesse Sekretärin Ingeborg in ONE, TWO, THREE (USA 1961). Regie führte der zu diesem Zeitpunkt bereits weltberühmte Billy Wilder.
Billy Wilder (1906 – 2002) kam 1924 als Fremdenführer nach Berlin und konnte sich in der Filmszene als Drehbuchautor etablieren. Mit MENSCHEN AM SONNTAG (1930) gelang ihm der Durchbruch. Er erkannte jedoch 1933 die Gefahr und verließ unmittelbar nach dem Reichstagsbrand die Stadt. Wilder emigrierte zunächst nach Paris, wo er als Ghostwriter arbeitete, aber mit MAUVAISE GRAINE (1933) an der Seite von Alexander Esway auch sein Regiedebüt gab, ehe er weiter in die USA reiste, unterstützt von Joe May, den er noch aus Berlin kannte. Er war dank seines spannenden, raffinierten und pointenreichen Erzählstils in Hollywood sehr erfolgreich, kehrte jedoch nach Kriegsende mit der U.S. Army nach Deutschland und beaufsichtigte als „Filmoffizier“ die Montage der KZ-Dokumentation DIE TODESMÜHLEN (1945). Seine eigene Familie war in Auschwitz ermordet worden. Er kehrte anschließend in die USA zurück. Auf Verdrängung und Neubeginn im zerstörten Berlin, wo er einst zuhause war, warf er in der mit Marlene Dietrich besetzten Nachkriegssatire A FOREIGN AFFAIR (1948) einen satirischen Blick. Die Komödie ONE, TWO, THREE drehte er erneut in Berlin – wo er vom Mauerbau überrascht wurde und einige der Außenaufnahmen dann in die Bavaria Studios in München verlegen musste.
Billy Wilder (rechts) mit Friedrich Hollaender (links) bei den Dreharbeiten zu ONE, TWO, THREE (Quelle: DFF)



